Tonebene

In der Filmwelt wird die erzählte Geschichte als Diegese bezeichnet und alle Elemente, die innerhalb dieser Welt existieren sind diegetisch. Filmton, der von Objekten oder Akteuren in der erzählten Welt erzeugt wird, bezeichnet man als diegetischer Ton. Dazu zählen etwa Dialoge, Umgebungsgeräusche oder Musik aus einem Radio in der Szene. Diese Klänge machen Szenen realistischer und glaubwürdiger, auch wenn sie oft später im Studio hinzugefügt werden.

Im Gegensatz dazu stehen nicht-diegetische Klänge. Das sind Töne, die die Charaktere im Film nicht hören können, wie etwa ein Soundtrack, Voice-Over oder Erzählerstimmen. Diese Töne werden alle in der Postproduktion ergänzt.

Aufgabe 1

  1. Höre dir die Tonspur an und notiere die Geräusche und Stimmen, die du hörst auf den Notizkärtchen. Was passiert, wer ist involviert, wo befinden wir uns? Erfinde die Bilder (Zeichnungen, Fotos oder KI) dazu und erstelle ein kleines Storyboard.

TC: 00:58:10 – 01:00:46

Werkzeuge

Mache ein Bildschirmfoto (), um dein Ergebnis zu sichern.

TC: 00:58:10 – 01:00:46

  1. Schaue dir den Filmausschnitt an und vergleiche mit deinem Storyboard. Beschreibe die wichtigsten Unterschiede.
  2. Überlege wann wird Musik im Film eingesetzt? Was macht Filmmusik? Erinnerst du dich an eine bestimmte Filmmusik? Warum?
  3. Schaue dir die folgende Sequenz an. Untersuche das Verhältnis zwischen Bild und Ton. Was hörst du? Was fällt dir auf in Bezug auf Musik?

TC: 01:05:28 – 01:11:53

  1. Was für eine Musik würdest du wählen, um die Szene zu unterlegen?
  2. Wo würdest du die Musik einsetzen lassen und wo soll sie enden?
  3. Unter dem Filmausschnitt findest du mehrere Musikstücke. Unterlege sie dem Filmausschnitt, indem du sie startest. Bewerte mit dem Daumen-Icon, wie gut sie zu der Szene passen. Du kannst auch eigene Musikstücke hochladen. Beschreibe die unterschiedliche Wirkung, die die verschiedenen Musikstücke auf deine Wahrnehmung der Szene haben. Achte auch darauf, wie sich der Zeitpunkt des Musikeinsatzes im Filmausschnitt auswirkt.

TC: 01:05:28 – 01:11:53

Tonspur 1

Audio von Nancy_Sinclair (CC BY 4.0) Quelle

Tonspur 2

Audio von newlocknew (CC BY 4.0) Quelle

Tonspur 3

Audio von M-Murray (CC BY 4.0) Quelle

Tonspur 4

Audio von Matio888 (CC BY 4.0) Quelle

Tonspur 5

Audio von zagi2 (CC BY-NC 4.0) Quelle

  1. Was macht das mit dir, wenn zum Ende des Film Julies Lehrerin Mozart spielt:
  2. „Türkischer Marsch“

Verhältnis von Bild und Realität beleuchten

Jeunes mères ist eine fiktive Erzählung mit dokumentarischer Grundlage.

Aufgabe 2

  1. Der Film arbeitet mit Handkameraeinstellungen, die die Protagonist:innen begleitet. In einer Einstellung sind häufig mehrere Einstellungsgrössen zu finden. Schau dir die Szene an und klicke auf das Kamera-Icon, wenn sich die Einstellungsgrösse ändert. Ordne anschliessend den Standbildern, die du entnommen hast, die passenden Einstellungsgrössen zu, indem du die zugehörigen Piktogramme anklickst.
  2. Die Szene ist spannend, weil mit unterschiedlichen Einstellungsgrössen gearbeitet wird. Suche nach Beispielen für eine Grossaufnahme und eine Totale.

TC: 01:11:53 – 01:14:21

Einstellungsgröße
  1. Mit welchen Mitteln arbeitet der Film, um Spannung zu erzeugen? Dramaturgische Schnitte erzeugen Spannung und Unruhe. Wo finden sich Schnitte und wie werden sie eingesetzt? Suche dazu die Schnitte und entnimm jeweils das letzte Bild vor dem Schnitt und das erste Bild nach dem Schnitt. Ordne die Bilderpaare jeweils nebeneinander an.

TC: 01:11:53 – 01:14:21

  1. Welche drei Einstellungsgrößen werden in Jeunes mères am häufigsten verwendet? Wähle die Einstellungsgrößen aus. Wie erklärst du dir das?
  2. Tipp
  3. Schaue dir folgende Ausschnitte an. Mit welchen Mitteln lenkt der Film unsere Aufmerksamkeit. Benenne oder beschreibe jeweils das zentrale Gestaltungsmittel.

TC: 01:11:21 – 01:12:29

TC: 01:13:17 – 01:14:12

  1. In dem ganzen Film gibt es keine eindeutige subjektive Einstellung (POV), also eine Einstellung, bei den die Zuschauer:innen suggiert wird, es handele sich genau um das, was eine bestimmte Filmfigur zu einem bestimmten Zeitpunkt sieht. Hast du eine Erklärung dafür, warum die Filmemacher:innen diese Art der Einstellung vermieden haben?
  2. In Jeunes mères werden viele lange Einstellungen verwendet bei denen die Handkamera den Protagonist:innen folgt. Schnitte werden überwiegend bei Zeit- und Ortswechseln eingesetzt. Formuliere eine Erklärung dafür, warum sich die Filmemacher:innen für diese Art des Filmschnitts entschieden haben.

Verhältnis von Bild und Realität – fiktive Erzählung mit dokumentarischer Grundlage

Jeunes mères mischt Merkmale von Dokumentarfilm und Spielfilm. Der Film verwischt die Grenze zwischen Fiktion und Realität. Die Dreharbeiten fanden ohne Sets, ohne künstliches Licht, mit echten Babys statt. Musik wurde bewusst weggelassen, ausser ganz am Ende – wenn Julies ehemalige Lehrerin ein Lied am Klavier spielt.

Tipp

Aufgabe 3

  1. Wie würdest du den gesamten Film einschätzen: Siehst du ihn eher als Dokumentarfilm oder eher als Spielfilm? Begründe deine Einschätzung.
  2. Und wie schätzt du die Szene ein, in der Jessica ihre Mutter verfolgt? Begründe deine Einschätzung.
    1. Film ab!

      Im Film gibt es keine Sets, alles ist an Originalschauplätzen gedreht: versuche nun einen kurzen Film in deinem Umfeld zu drehen. Nutze die Handkamera, aber achte darauf, dass du möglichst alle Einstellungsgrössen einfängst. Achte auf die Vermischung von Inszenierung und Dokumentation der Umgebung.